Lisa Marie Unger • 3. März 2025

SEO Web Protokolle - HTTP & HTTPS erklärt

In der heutigen digitalen Welt ist die Sicherheit Deiner Website nicht nur ein Nice-to-have, sondern ein absolutes Muss. Wenn Du online erfolgreich sein möchtest – sei es als Blogger, Unternehmer oder Entwickler – musst Du verstehen, warum die Umstellung von HTTP auf HTTPS so wichtig ist. In diesem Artikel erfährst Du, worin der Unterschied zwischen HTTP und HTTPS besteht, warum die Migration zu HTTPS nicht nur für Deine Besucher, sondern auch für Deine Suchmaschinenoptimierung (SEO) entscheidend ist und wie Du den Umstieg erfolgreich gestalten kannst.

HTTP und HTTPS – Was steckt dahinter?

HTTP (Hypertext Transfer Protocol) ist das grundlegende Protokoll, das den Datenaustausch zwischen Deinem Browser und der Website ermöglicht. Es sorgt dafür, dass Du Inhalte wie Texte, Bilder und Videos abrufen kannst. HTTPS (Hypertext Transfer Protocol Secure) baut auf HTTP auf, bietet aber zusätzlich eine sichere Datenübertragung durch Verschlüsselung. Diese Verschlüsselung wird durch ein SSL/TLS-Zertifikat ermöglicht, das dafür sorgt, dass die Daten zwischen dem Server und Deinem Browser vor dem Zugriff Dritter geschützt sind.

Der Sicherheitsaspekt

Der Hauptunterschied zwischen HTTP und HTTPS liegt in der Sicherheit:


  • HTTP: Daten werden unverschlüsselt übertragen. Das bedeutet, dass Informationen, die Du sendest oder empfängst, theoretisch von Hackern abgefangen werden können. Besonders bei der Übertragung sensibler Daten wie Login-Daten, Kreditkarteninformationen oder persönlichen Nachrichten ist dies ein erhebliches Risiko.
  • HTTPS: Hier werden die Daten verschlüsselt übertragen. Das SSL/TLS-Zertifikat sorgt dafür, dass selbst wenn jemand den Datenverkehr abfängt, die Informationen nicht ohne Weiteres entschlüsselt werden können. Damit wird die Vertraulichkeit und Integrität der übertragenen Daten gewährleistet.


Die zunehmende Digitalisierung und der steigende Bedarf an Datenschutz haben HTTPS zu einem Standard gemacht, der längst in keiner modernen Website fehlen darf.

Warum HTTPS für Dich und Deine Website unverzichtbar ist

Vertrauensaufbau bei Deinen Besuchern

Stell Dir vor, Du landest auf einer Website, die in der Adressleiste den Hinweis „Nicht sicher“ anzeigt. Unmittelbar entsteht ein Vertrauensverlust, und viele Besucher werden die Seite verlassen, ohne sich weiter umzusehen. HTTPS signalisiert Deinen Usern, dass ihre Daten geschützt sind und sie der Seite vertrauen können. Gerade wenn Du einen Online-Shop betreibst oder persönliche Daten erhebst, ist ein sicheres HTTPS-Protokoll unerlässlich.

Verbesserung der SEO und Ranking-Vorteile

Suchmaschinen wie Google haben HTTPS als Rankingfaktor eingeführt. Das bedeutet, dass Websites, die auf HTTPS umgestellt wurden, einen kleinen, aber wichtigen Vorteil in den Suchergebnissen geniessen können. Wenn Du also Deine Website von HTTP auf HTTPS umstellst, kann dies langfristig zu einer besseren Sichtbarkeit und mehr Traffic führen.


Schutz vor Cyberangriffen

Die Welt des Internets ist voller Bedrohungen – von Man-in-the-Middle-Angriffen bis hin zu Phishing-Versuchen. HTTPS hilft Dir, Deine Website und Deine Besucher vor diesen Gefahren zu schützen. Selbst wenn ein Hacker es schafft, sich in den Datenverkehr einzuklinken, bleiben die verschlüsselten Informationen weitgehend unbrauchbar. Für Dich bedeutet das: Mehr Sicherheit und weniger potenzielle Schäden durch Datenlecks oder Missbrauch.


Vertrauenssiegel für mobile Nutzer

Mit dem Siegeszug der mobilen Endgeräte wird die Bedeutung von HTTPS noch grösser. Mobile Nutzer achten besonders auf die Sicherheit ihrer Daten, wenn sie über öffentliche Netzwerke surfen. Ein HTTPS-Zertifikat vermittelt hier zusätzliches Vertrauen und sorgt dafür, dass Deine Website auch auf Smartphones und Tablets als sicher wahrgenommen wird.


Die Technik hinter HTTPS: SSL/TLS-Zertifikate

Damit HTTPS funktioniert, benötigst Du ein SSL/TLS-Zertifikat. Dieses Zertifikat wird von sogenannten Certificate Authorities (CAs) ausgestellt und bestätigt, dass die Identität Deiner Website verifiziert wurde. Es gibt verschiedene Arten von Zertifikaten:


Domain-validierte Zertifikate (DV)

DV-Zertifikate überprüfen lediglich, ob Du der Eigentümer der Domain bist. Sie sind schnell und unkompliziert zu bekommen, bieten aber nur ein geringes Mass an Vertrauen, da sie keine weiteren Unternehmensinformationen enthalten.


Organisations-validierte Zertifikate (OV)

OV-Zertifikate gehen einen Schritt weiter: Neben der Überprüfung der Domain wird auch die Existenz und Identität des Unternehmens bestätigt. Diese Zertifikate bieten ein höheres Vertrauensniveau, was besonders für Unternehmen und Online-Shops wichtig ist.


Erweiterte Validierung (EV)

EV-Zertifikate sind die aufwendigsten und bieten das höchste Mass an Vertrauen. Bei diesen Zertifikaten wird die Identität des Unternehmens gründlich geprüft, und in vielen Browsern wird dies durch die grüne Adressleiste signalisiert. EV-Zertifikate eignen sich vor allem für Websites, bei denen es auf höchste Sicherheitsstandards ankommt.


Die Wahl des richtigen Zertifikats hängt von Deinen Anforderungen ab. Für viele Blogs und kleine Websites reicht ein DV-Zertifikat vollkommen aus, während grössere Unternehmen oft auf OV oder EV setzen, um das Vertrauen ihrer Kunden zu stärken.


Schritt-für-Schritt: Der Umstieg von HTTP auf HTTPS

1. Beschaffung eines SSL/TLS-Zertifikats

Der erste Schritt besteht darin, ein passendes Zertifikat zu beschaffen. Dies kannst Du über Deinen Hosting-Provider oder direkt über eine vertrauenswürdige Certificate Authority machen. Viele Hosting-Anbieter bieten mittlerweile kostenlose Zertifikate (z. B. über Let's Encrypt) an, die sich gut für den Einstieg eignen.


2. Installation des Zertifikats

Nachdem Du das Zertifikat erhalten hast, musst Du es auf Deinem Webserver installieren. Der genaue Ablauf hängt vom verwendeten Server und Hosting-Provider ab. In den meisten Fällen findest Du hierzu ausführliche Anleitungen in der Dokumentation Deines Providers.

3. Umstellung der Website-URLs

Sobald das Zertifikat installiert ist, musst Du alle internen Links und Ressourcen Deiner Website von HTTP auf HTTPS umstellen. Das betrifft nicht nur die Navigation, sondern auch Bilder, Skripte und andere eingebundene Elemente. Ein häufiges Problem beim Umstieg sind „Mixed Content“-Warnungen, wenn Teile Deiner Seite noch über HTTP geladen werden. Stelle sicher, dass alle Ressourcen über HTTPS geladen werden, um diese Warnungen zu vermeiden.


4. 301-Weiterleitungen einrichten

Um sicherzustellen, dass sowohl Suchmaschinen als auch Deine Besucher immer die HTTPS-Version Deiner Website nutzen, solltest Du 301-Weiterleitungen von den HTTP- auf die HTTPS-Versionen einrichten. Dies verhindert, dass veraltete Links weiterhin auf die unsichere HTTP-Version verweisen, und sorgt dafür, dass der gesamte „Link Juice“ auf die neue Version übertragen wird.

5. Aktualisierung der XML-Sitemap und internen Verlinkung

Denke daran, auch Deine XML-Sitemap zu aktualisieren und alle internen Links auf HTTPS umzustellen. Dies hilft Suchmaschinen, die neue Struktur Deiner Website schnell zu erfassen und zu indexieren. Ebenso solltest Du alle externen Links, auf die Du Einfluss hast (z. B. in Social Media Profilen oder Partnerseiten), anpassen.


6. Überprüfung und Monitoring

Nach dem Umstieg ist es wichtig, Deine Website regelmässig zu überwachen. Nutze Tools wie Google Search Console und Analytics, um sicherzustellen, dass alle Weiterleitungen korrekt funktionieren und keine Fehler auftreten. Überprüfe auch, ob es weiterhin Mixed Content-Warnungen gibt und behebe diese umgehend.

Vorteile und Herausforderungen beim Umstieg auf HTTPS

Vorteile im Überblick

  • Sicherheit und Vertrauen: HTTPS schützt die Daten Deiner Besucher und signalisiert, dass Deine Website sicher ist.
  • Bessere SEO-Rankings: Google bevorzugt sichere Websites, was sich positiv auf Dein Ranking auswirken kann.
  • Schutz vor Cyberangriffen: Die Verschlüsselung verhindert, dass sensible Daten abgefangen werden.
  • Erhöhte Conversion-Raten: Besucher, die sich sicher fühlen, kaufen eher ein oder hinterlassen ihre Daten.
  • Zukunftssicherheit: HTTPS ist mittlerweile Standard – ohne Umstieg läufst Du Gefahr, von neuen Technologien und Trends abgehängt zu werden.

Herausforderungen beim Umstieg

  • Technische Umstellung: Die Umstellung erfordert eine sorgfältige Planung und Umsetzung, um Fehler wie Mixed Content oder fehlerhafte Weiterleitungen zu vermeiden.
  • Kosten und Aufwand: Obwohl es kostenlose Zertifikate gibt, kann der Umstieg je nach Grösse und Komplexität Deiner Website zusätzlichen Aufwand und in manchen Fällen auch Kosten verursachen.
  • Zeitaufwand: Je nach Umfang Deiner Website kann der komplette Umstellungsprozess mehrere Tage in Anspruch nehmen, insbesondere wenn umfangreiche Tests und Anpassungen erforderlich sind.


Trotz dieser Herausforderungen überwiegen die Vorteile deutlich. Der Umstieg auf HTTPS ist nicht nur ein Sicherheitsupdate, sondern ein strategischer Schritt, um Deine Website langfristig konkurrenzfähig zu halten.

HTTPS und die Zukunft des Internets

Das Internet entwickelt sich ständig weiter, und Sicherheit wird in Zukunft eine noch grössere Rolle spielen. Mit der Zunahme von Cyberangriffen und dem wachsenden Bewusstsein der Nutzer für Datenschutz wird HTTPS zur Norm – und wer nicht umstellt, riskiert nicht nur Vertrauensverluste, sondern auch abnehmende Besucherzahlen.


Mobile und IoT

Immer mehr Menschen surfen mobil, und auch das Internet der Dinge (IoT) wächst rasant. In diesen Bereichen ist Sicherheit besonders wichtig, da oft sensible Daten übertragen werden. HTTPS bietet hier den nötigen Schutz, sodass Du auch im Zeitalter der mobilen Endgeräte und vernetzter Geräte bestens aufgestellt bist.

Neue Datenschutzbestimmungen

Auch gesetzliche Rahmenbedingungen wie die DSGVO in Europa erhöhen den Druck, Daten sicher zu verarbeiten. HTTPS ist ein zentraler Bestandteil, um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden und Bussgelder zu vermeiden. Wenn Du also auf Nummer sicher gehen willst, ist die Umstellung auf HTTPS ein logischer Schritt, der Dich rechtlich absichert und gleichzeitig Deine Marke stärkt.

Innovationsgetriebene Entwicklungen

Mit der Weiterentwicklung von Technologien wie HTTP/2 und zukünftig HTTP/3 wird auch die Performance und Sicherheit weiter verbessert. Diese neuen Protokolle bauen auf HTTPS auf und bieten nicht nur schnellere Ladezeiten, sondern auch eine noch robustere Verschlüsselung. Indem Du heute auf HTTPS umsteigst, machst Du Deine Website fit für die technologischen Entwicklungen von morgen.


Tipps und Best Practices für einen reibungslosen Umstieg

Damit Du den Übergang zu HTTPS möglichst problemlos meisterst, hier einige praktische Tipps:


  1. Plane im Voraus: Erstelle eine detaillierte Checkliste, bevor Du mit der Umstellung beginnst. Notiere alle internen Links, Ressourcen und externe Abhängigkeiten, die angepasst werden müssen.
  2. Teste in einer Staging-Umgebung: Bevor Du die Änderungen live schaltest, teste alles in einer sicheren Umgebung. So kannst Du sicherstellen, dass es keine unerwarteten Probleme gibt.
  3. Kommuniziere den Wechsel: Informiere Deine User und Geschäftspartner über den geplanten Umstieg. Transparente Kommunikation schafft Vertrauen und minimiert eventuelle Verwirrungen.
  4. Setze auf 301-Weiterleitungen: Nutze permanente Weiterleitungen, um sicherzustellen, dass alle alten HTTP-URLs automatisch auf die neuen HTTPS-URLs umgeleitet werden.
  5. Überwache Deine Website: Nutze Monitoring-Tools, um die Performance und Sicherheit Deiner Website nach der Umstellung genau im Auge zu behalten.
  6. Aktualisiere externe Plattformen: Vergiss nicht, alle Social-Media-Profile, API-Integrationen und andere externe Quellen, die auf Deine Website verlinken, auf die neue HTTPS-Adresse zu aktualisieren.


Fazit: Warum Du jetzt handeln solltest

Die Umstellung von HTTP auf HTTPS ist ein entscheidender Schritt, um Deine Website sicherer und zukunftsfähiger zu machen. Nicht nur schützt Du damit die Daten Deiner Besucher, sondern signalisierst auch Google und anderen Suchmaschinen, dass Deine Website auf dem neuesten Stand der Technik ist. Die Vorteile reichen von verbessertem SEO-Ranking über erhöhte Conversion-Raten bis hin zu einem gesteigerten Nutzervertrauen – all das führt langfristig zu mehr Traffic und einem besseren Online-Erfolg.


Dich erwartet zwar ein gewisser Aufwand, doch die Investition in die Sicherheit und Performance Deiner Website zahlt sich in vielerlei Hinsicht aus. Mit einer sorgfältigen Planung und Umsetzung kannst Du typische Stolpersteine wie Mixed Content, fehlerhafte Weiterleitungen oder Probleme bei der Indexierung vermeiden.


In einer Zeit, in der Cyberangriffe und Datenschutzverletzungen an der Tagesordnung sind, darfst Du keine Kompromisse bei der Sicherheit eingehen. HTTPS ist nicht nur ein technisches Upgrade, sondern ein essenzieller Baustein für das Vertrauen Deiner Besucher und den langfristigen Erfolg Deiner Online-Präsenz.

Über die Autorin

Eine Frau mit lockigem Haar trägt ein weißes Hemd und lächelt.

Lisa-Marie Unger

Lisa-Marie hat 2018 Publizistik und Kommunikationswissenschaften abgeschlossen und arbeitet bei netpulse AG als Projektleiterin für Google Ads. Sie informiert über SEO (Suchmaschinenoptimierung) und führt Schulungen durch.


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