Lisa-Marie Unger • 25. April 2025

Google Ads - Das Anti-Audience Targeting

Wenn du schon einmal versucht hast, Google Ads-Überschriften mit Hilfe von Avataren oder Buyer Personas zu verfassen, weisst du, wie frustrierend und wenig hilfreich das sein kann.


Du versuchst, deinen Zielmarkt zu definieren, nur um dann zu hören: „Unsere Zielgruppe ist jeder, der unser Produkt will – wir schliessen niemanden aus.“ Wenn du dranbleibst, kommst du vielleicht zu einer etwas genaueren Definition wie „Menschen im Alter von 25 bis 45 in städtischen Gebieten“.


Am Ende entwickelst du ein detailliertes Profil.


Das Problem ist, dass so ein detailliertes psychografisches Profil dir nicht dabei hilft, eine 30 Zeichen lange Überschrift für eine Software zur Flottenverwaltung zu schreiben.


Dieser Artikel zeigt dir, wie du deine Ads-Anzeigen transformierst, indem du dich auf die Menschen konzentrierst, die tatsächlich auf deine Anzeigen klicken

Ein Laptop zeigt ein Diagramm auf dem Bildschirm an.

Deine Anzeige sollte nicht für alle sein

Die Ausrichtung auf einen spezifischen Kundenavatar wie „Reto aus Zürich“ führt nicht zu einer effektiven Überschrift. Aber eine Anzeige zu erstellen, die jeden anspricht, der sich für Flottenmanagement-Software interessiert, ist auch nicht die Lösung.


Was du wirklich brauchst, ist eine Anzeige, die jeden Klick klug qualifiziert.


Deine Anzeige sollte deine idealen Kunden anziehen und sie zum Konvertieren bewegen, während sie andere dazu ermutigt, weiterzuklicken.


Diese Herangehensweise verhindert unnötige Klicks, spart dir Geld und verbessert deine Konversionsraten, weil du dich auf diejenigen konzentrierst, die am ehesten konvertieren.


So erstellst du Überschriften, die das richtige Publikum anziehen und andere abschrecken:


  1. Identifiziere mit Ziel- und Anti-Zielgruppen, wer auf deine Anzeige klicken sollte und wer nicht.
  2. Passe deine Anzeigen gezielt an diese Gruppen an, indem du die Bedürfnisse deiner idealen Kunden direkt ansprichst und andere subtil abschreckst.
  3. Miss deinen Erfolg mit den richtigen Metriken, um herauszufinden, ob deine Anzeigen effektiv sind.


Schritt 1: Entscheide, wer dazugehört und wer nicht

Im ersten Schritt wirst du einige Übungen machen, um deine Zielgruppen-Segmente zu identifizieren und voneinander zu unterscheiden.


Das kann sich anfangs ungewohnt anfühlen – die meisten Marketer haben das nie gelernt –, aber diese Fähigkeit wird dir in deiner gesamten Karriere helfen.


Kenne deinen TAM, SAM und SOM

Wenn du „alle“ ansprichst, die an Flottenmanagement-Software interessiert sind, richtest du dich an deinen Total Addressable Market (TAM), also alle potenziellen Käufer in dieser Kategorie.


Dein TAM ist deutlich grösser als der Teil des Marktes, der tatsächlich dein Unternehmen wählen wird, und viel grösser, als du für Pay-per-Click-Kosten anstreben möchtest. Dasselbe gilt für deinen Serviceable Available Market (SAM), den Teil des TAM, den du tatsächlich bedienen kannst.


Dein Serviceable Obtainable Market (SOM) umfasst die Interessenten, die am ehesten konvertieren und die du ansprechen solltest.


Identifiziere deine Ziel- und Anti-Zielgruppe

  1. Zielgruppe (SOM): Menschen, die aktiv nach den spezifischen Vorteilen, Preisen und Funktionen suchen, die dein Produkt bietet. Diese Gruppe soll mit deinen Anzeigen interagieren.

  2. Anti-Zielgruppe (TAM und SAM): Alle anderen gehören zu deiner Anti-Zielgruppe. Sie suchen innerhalb deiner Keyword-Kategorie, aber nicht nach dem, was du konkret anbietest. Diese Anti-Zielgruppe klickt auf deine Anzeige, wird aber nicht konvertieren.


Erstelle Listen für deine Ziel- und Anti-Zielgruppen

Sobald du verstehst, wen du ansprechen und wen du vom Klicken deiner Anzeigen abhalten solltest, ist es an der Zeit, detaillierte Listen für beide Gruppen zu erstellen.


Deine Zielgruppenliste umfasst die Eigenschaften deiner idealen Kunden, während deine Anti-Zielgruppenliste die Attribute der Menschen enthält, die nicht konvertieren.


Achte auf Eigenschaften, die mit deinem Angebot zu tun haben, wie:


  • Standort
  • Umfang des Dienstes
  • Kompatibilität
  • Anforderungen
  • Stil


Wenn deine Listen offensichtlich oder redundant erscheinen, machst du es richtig! Sobald die Unterscheidungen deiner Zielgruppen klar sind, wird es einfacher, effektive Überschriften und Anzeigen zu schreiben.


Schritt 2: Passe deine Anzeigen an, um die Richtigen anzuziehen und andere abzuschrecken

Wie schreibst du eine Überschrift, die die falschen Klicks abschreckt?


Du musst keine Überschrift wie „Wenn du kein Budget für unsere Dienste hast, klick nicht auf diese Anzeige“ schreiben.


Zum Glück gibt es Möglichkeiten, deine Anzeige spezifisch zu machen, ohne abstossend zu wirken.


Beispiel 1: Amerikas „Nicht-Woke“-Jobbörse

Diese Anzeige wird für das Keyword „Karrierechancen“ geschaltet und richtet sich an Arbeitssuchende, die mit der „Woke-Kultur“ unzufrieden sind.

Die Überschrift ist klar: „America’s Non Woke Job Board.“ Sie spricht die Zielgruppe direkt an und hält diejenigen ab, die sich nicht mit dieser Perspektive identifizieren.


Beispiel 2: Nur für akkreditierte Investoren

Im Finanzwesen ist die richtige Zielgruppenansprache oft nicht nur eine Frage der Effizienz, sondern auch der rechtlichen Anforderungen.


Eine Überschrift wie „Nur für akkreditierte Investoren“ zeigt sofort, für wen die Anzeige gedacht ist, und hält diejenigen ab, die nicht geeignet sind.


Beispiel 3: „Binge-Watch“ zum Sprachlernen

Bei einem Sprachlerndienst erfordert das Hervorstechen im überfüllten Markt einen einzigartigen Ansatz.


Die Anzeige „Binge-Watch your way to fluency“ zieht Lernende an, die eine unterhaltsamere Methode bevorzugen, während diejenigen, die es eilig haben oder einen akademischen Ansatz wollen, sich eher anderswo umsehen.


Schritt 3: Kenne deine Metriken

Bist du in der „One Job“-Falle der Werbung gefangen? Es ist ein weit verbreitetes Missverständnis: „Die einzige Aufgabe einer Anzeige ist es, geklickt zu werden. Die Landingpage muss dann konvertieren.“


Das Problem ist, dass Klicks und Klickraten (CTR) keine guten Indikatoren für die Effektivität einer Anzeige sind.


Wenn eine Anzeige die falsche Zielgruppe anspricht, kann das zu mehr Klicks, aber auch zu steigenden Kosten und rückläufigen Umsätzen führen.


Mache zwei Überarbeitungsdurchgänge

  • Stelle sicher, dass die Überschriften eindeutig auf deine Zielgruppe zugeschnitten sind.
  • Schränke die Klicks deiner Anti-Zielgruppe ein.


Durch das Festlegen klarer Zielgruppen wird das Verfassen effektiver Anzeigen einfacher und zielgerichteter.


Quelle: Searchengineland.com   

Über die Autorin

Eine Frau mit lockigem Haar trägt ein weißes Hemd und lächelt.

Lisa-Marie Unger

Lisa-Marie hat 2018 Publizistik und Kommunikationswissenschaften abgeschlossen und arbeitet bei netpulse AG als Projektleiterin für Google Ads. Sie informiert über SEO (Suchmaschinenoptimierung) und führt Schulungen durch.


Mehr über Lisa