Lisa-Marie Unger • 19. Juli 2024

Black-Hat-SEO erklärt

In diesem Artikel befassen wir uns mit Black Hat SEO. Black, white und grey sind Bezeichnungen für die Art der Suchmaschinenoptimierung. Was die Unterschiede sind, welche Techniken es gibt und mit welchen Risiken es verbunden ist, werden wir im Detail klären.

Begriffsabgrenzungen

Bevor wir die Techniken genauer erklären, grenzen wir zunächst den Begriff Black Hat SEO zu White Hat SEO und Grey Hat SEO ab.

Black-Hat-SEO Definition


Black Hat SEO ist die Bezeichnung für eine Reihe von SEO-Techniken, die auf die Manipulation von Suchmaschinen-Rankings abzielen und dabei gegen die Richtlinien von 
Google  verstossen.
Der Ursprung des Begriffs Black Hat SEO liegt in alten Westernfilmen, bei denen der Bösewicht meist einen schwarzen Hut und der Held einen weissen Hut trug.
Auch wenn diese Techniken zu kurzfristigen Erfolgen führen können, sind sie riskant, da Suchmaschinen diese Verstösse in zunehmendem Masse erkennen und sanktionieren. Websites, die auf Black Hat SEO zurückgreifen, laufen Gefahr, aus den Suchergebnissen (SERPS) verbannt oder stark herabgestuft zu werden. Dies führt langfristig zu einem erheblichen Verlust an Traffic und Glaubwürdigkeit.

Grey Hat SEO Definition


Grey Hat SEO ist eine Mischung aus White Hat und Black Hat SEO Techniken. Auch wenn diese Methoden nicht zwangsläufig zu einer Abstrafung führen wie Black Hat SEO Massnahmen, so ist die Gefahr relativ hoch.  Viele Webseitenbetreiber sind durch den starken Wettbewerb in umkämpften Nischen versucht, auf Grey Hat SEO zu setzen. Es ist eine Gratwanderung, die unter Umständen jahrelange Arbeit zunichtemacht. Empfehlenswert ist Grey Hat SEO bei der Suchmaschinenoptimierung deshalb auch nicht.

White Hat SEO Definition


  White Hat SEO umfasst alle Techniken der Suchmaschinenoptimierung, die ethisch vertretbar, regelkonform sind und darauf abzielen, langfristige und nachhaltige Ergebnisse zu erreichen. Diese Methoden entsprechen den Richtlinien von Google und konzentrieren sich auf hochwertigen Inhalt, relevante Keywords und eine benutzerfreundliche
Website-Struktur.
White Hat SEO umfasst Techniken wie die Erstellung von qualitativ hochwertigen Inhalten, die richtige On-Page-Optimierung, den Aufbau von natürlichen Links und die Verbesserung der Leistung der Website. Seiten, die White Hat SEO anwenden, profitieren langfristig nicht nur von einem höheren Ranking, sondern auch vom Vertrauen der Nutzer sowie der Suchmaschinen, was zu einer starken Online-Präsenz führt.   SEO Experten jeder seriösen Agentur setzen ausschliesslich auf eine White Hat
SEO Strategie als Teil des Marketing-Mix.

Ist Black Hat SEO illegal?


Black Hat SEO verstösst in der Regel nur gegen die Richtlinien und Regeln von Google. Illegal ist es in den meisten Ländern jedoch nicht. Ziel dieser Techniken ist die Beeinflussung der Algorithmen von Suchmaschinen zur Erzielung eines besseren Rankings.


Suchmaschinen sind ständig bemüht, solche manipulativen Taktiken zu erkennen und zu bestrafen. Sie werten die betroffenen Websites ab oder entfernen sie ganz aus den Suchergebnisseiten. Die Grenzen zur Illegalität sind beim Black Hat SEO allerdings fliessend und können oft nicht eindeutig bestimmt werden.
Eine klare Ausnahme bildet Negative SEO. Unter Negative SEO werden böswillige Massnahmen verstanden, die darauf abzielen, das Ranking und die Online-Präsenz von Konkurrenten zu sabotieren. Dies kann durch den Aufbau minderwertiger oder schädlicher
Backlinks , Hacking oder Manipulation von Bewertungen und Rezensionen geschehen. 


Solche Praktiken fallen häufig unter die gesetzlichen Bestimmungen, um unlauteren Wettbewerb zu verhindern und Cyberkriminalität zu bekämpfen. In vielen Ländern können diese Praktiken strafrechtlich verfolgt werden. Wir gehen im Laufe des Artikels noch genauer darauf ein.

Black-Hat-Strategien und unethische SEO-Techniken 

Wir haben nachfolgend die häufigsten Black Hat SEO Massnahmen zusammengefasst. Diese unterscheiden sich in ihrem Schweregrad.

Negative SEO


Negative Suchmaschinenoptimierung (Negative SEO) ist eine Reihe von unethischen und oft illegalen Methoden zur Sabotage des Suchmaschinenrankings eines Konkurrenten.
Diese Taktiken zielen darauf ab, die Sichtbarkeit und das Ranking der Konkurrenz zu verringern, anstatt die eigene Website zu verbessern.
Negative SEO kann verheerende Auswirkungen auf die betroffenen Websites haben. Für Unternehmen, die stark von ihrer Online-Präsenz abhängig sind, stellt sie eine ernsthafte Bedrohung dar.

Methoden von Negative SEO


  • Schlechte Backlinks: Eine gängige Methode besteht darin, minderwertige oder schädliche Backlinks zu erstellen, die auf die Zielwebsite verweisen. Diese Links stammen oft von Spam-Websites oder aus anderen zweifelhaften Quellen. Für Suchmaschinen sind solche Links ein negatives Signal, was eine Abwertung der betreffenden Website zur Folge haben kann.
  • Hacking und Malware: In schweren Fällen bedienen sich Angreifer des Hackings, um schädliche Inhalte oder Malware auf der Zielwebsite zu platzieren. Es kann dann passieren, dass Suchmaschinen die Website zum Schutz der Besucher aus den SERPS entfernen.
  • Exzessives Crawling: Angreifer können Bots zum exzessiven Crawlen der Zielwebsite einsetzen, was zu einer Überlastung des Servers und einer Verlangsamung der Ladezeiten der Website führt. Langsame Ladezeiten haben Auswirkungen auf das Nutzererlebnis und können das Ranking in Suchmaschinen negativ beeinflussen.
  • Content Scraping: Content Scraping ist das Kopieren und Veröffentlichen von Inhalten einer Website auf anderen Websites ohne Erlaubnis. Dadurch entstehen doppelte Inhalte, die von Suchmaschinen als negativ bewertet werden und zu einer Abwertung der ursprünglichen Seite führen können.
  • Negative Bewertungen: Ein weiteres Beispiel ist es, negative Bewertungen und Kommentare über die Zielwebsite oder ihre Produkte und Dienstleistungen zu erstellen. Diese Bewertungen haben eine Untergrabung des Vertrauens der Nutzer und eine Schädigung des Rufs der Website zur Folge.
  • Negativen Social Signals: Durch die Erstellung gefälschter Social-Media -Profile oder die Verbreitung falscher Informationen können Angreifer die Social Signals einer Website manipulieren. Dies kann sich indirekt negativ auf das Ranking auswirken. Indirekt deswegen, da zum aktuellen Zeitpunkt davon ausgegangen wird, dass Social Signals das Google Ranking nicht direkt beeinflussen können.


Schutz vor Negative SEO


Website-Betreiber sollten proaktive Massnahmen ergreifen, um sich vor Negative SEO zu schützen. Das Backlink-Profil sollte regelmässig überwacht werden. Bei der Identifizierung und Entfernung verdächtiger Backlinks können Tools wie die Google Search Console und andere SEO-Analysesoftware helfen.
Zur frühzeitigen Erkennung und Bekämpfung von Content Scraping kann eine regelmässige Überprüfung der Website auf Duplicate Content beitragen. Hacking-Versuche können durch starke Sicherheitsmassnahmen wie regelmässige Software-Updates und Firewalls verhindert werden.
Monitoring-Tools können zur schnellen Identifizierung und Meldung gefälschter negativer Bewertungen beitragen.

Risiken von Black-Hat SEO


Black Hat SEO Methoden verstossen nicht nur gegen die Richtlinien von Google, sondern haben allgemein negative Folgen auf den langfristigen Erfolg einer Seite.

Negativer Einfluss auf Rankings & Sichtbarkeit


Kurzfristig kann es zu einer Verbesserung des Rankings und der Sichtbarkeit in Suchmaschinen durch den Einsatz von Black Hat SEO-Techniken kommen. Allerdings sind Suchmaschinen immer besser in der Lage, solche manipulativen Praktiken zu erkennen und rigoros zu bestrafen.
Die betroffene Website wird in den Suchergebnissen herabgestuft oder sogar ganz aus dem Index entfernt. Dies hat einen massiven Verlust der Sichtbarkeit der Website und einen Einbruch des organischen Traffics zur Folge. Zudem kann es bei wiederholten Verstössen zu einem dauerhaften De-Indexing kommen.
Die daraus resultierenden negativen Auswirkungen im Black Hat SEO Bereich sind erheblich und übersteigen keineswegs die Vorteile.

Langfristige Folgen von Black-Hat-SEO


Auf lange Sicht haben die SEO-Strategien von Black Hat immer negative Auswirkungen auf eine Website. Nach der Abstrafung durch die Suchmaschinen ist die Wiederherstellung des Vertrauens und des Rankings sehr schwierig.  Es kann Monate oder sogar Jahre dauern, um eine Website zu rehabilitieren, und erfordert umfangreiche Korrekturmassnahmen, die zeit- und kostenaufwendig sind. Ausserdem besteht die Gefahr, dass Nutzer und potenzielle Geschäftspartner die Website wegen Reputationsverlusten meiden.
Unternehmen, die sich auf Black Hat SEO verlassen, riskieren nicht nur ihre Online-Präsenz, sondern auch die Integrität ihrer Marke und die Kontinuität ihres Geschäfts. Im schlimmsten Fall kann dies zu erheblichen finanziellen Verlusten führen. Auch ein Verlust der digitalen Wettbewerbsfähigkeit kann die Folge sein.

Miserable Nutzererfahrung


Black Hat SEO-Techniken zielen in erster Linie auf die Täuschung von Suchmaschinen-Algorithmen und nicht auf die Bereitstellung einer qualitativ hochwertigen und nützlichen Erfahrung für die Nutzer ab.  Praktiken wie Keyword Stuffing, Cloaking und die Verwendung von automatisch generierten Inhalten führen zu Websites, die für Nutzer schwer zu navigieren und oft nicht zu gebrauchen sind. Das Ergebnis ist eine schlechte Nutzererfahrung, die wiederum zu hohen Absprungraten und geringer Verweildauer führt. Gerade dies wird aber immer wichtiger, um bei Google gute Ergebnisse zu erzielen.


Nutzer, die auf solche Websites stossen, verlieren schnell das Vertrauen und sind weniger geneigt, die Website erneut zu besuchen. Langfristig untergräbt dies die Glaubwürdigkeit der Website und der Marke, was wiederum Auswirkungen auf die Kundenbindung und -zufriedenheit hat.
Ein schlechtes Nutzererlebnis wirkt sich nicht nur negativ auf die Positionen der Website aus, sondern auch auf den Ruf und den Erfolg der gesamten Online-Präsenz.

Über die Autorin

Eine Frau mit lockigem Haar trägt ein weißes Hemd und lächelt.

Lisa-Marie Unger

Lisa-Marie hat 2018 Publizistik und Kommunikationswissenschaften abgeschlossen und arbeitet bei netpulse AG als Projektleiterin für Google Ads. Sie informiert über SEO und führt Schulungen durch.


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