Lisa-Marie Unger • 3. Januar 2025

Redirects ganz einfach erklärt

In der Welt des digitalen Marketings und der Suchmaschinenoptimierung (SEO) spielen Redirects eine entscheidende Rolle für jede Webseite. Sie sind essenziell, um Besucher und Suchmaschinen effektiv durch deine Website zu navigieren. In diesem Text erfährst du alles Wichtige über Redirects, ihre verschiedenen Arten, ihre Bedeutung für SEO und wie du sie korrekt implementierst.

Was sind Redirects?

Ein Redirect, oder auf Deutsch eine Weiterleitung, ist eine Methode, um Nutzer und Suchmaschinen von einer URL zu einer anderen zu leiten. Wenn du beispielsweise eine Seite entfernst oder ihre URL änderst, sorgt ein Redirect dafür, dass Besucher nicht auf einer Fehlerseite landen, sondern automatisch zur richtigen Seite weitergeleitet werden. Dabei spielen Status Codes eine wichtige Rolle, da sie dem Webserver mitteilen, wie die HTTP-Anfragen verarbeitet werden sollen. Verschiedene Status Codes, wie 301 für permanente Weiterleitungen und 302 für temporäre Weiterleitungen, sind entscheidend für SEO, da sie Suchmaschinen signalisieren, wie sie mit den Weiterleitungen umgehen sollen. Es ist ratsam, eine detaillierte Anleitung zu den Status Codes zu konsultieren, um die Auswirkungen auf SEO und Rankings zu verstehen.

Unterschied zwischen URL-Redirects und Weiterleitungen

In der Welt der Webentwicklung und SEO werden die Begriffe URL-Redirects und Weiterleitungen oft synonym verwendet, obwohl sie nicht genau dasselbe bedeuten. Ein URL-Redirect ist eine spezifische Art der Weiterleitung, bei der eine URL auf eine andere URL umgeleitet wird. Eine Weiterleitung hingegen kann auf verschiedene Arten realisiert werden, einschliesslich clientseitiger Umleitungen.


Ein URL-Redirect ist eine serverseitige Umleitung, bei der der Server einen HTTP-Statuscode wie “301 Moved Permanently” oder “302 Found” ausgibt. Dieser Statuscode informiert den Browser darüber, dass die angeforderte URL auf eine neue URL umgeleitet wurde. Dieser Prozess wird auch als “HTTP-Redirect” bezeichnet und ist besonders wichtig für die SEO, da er den “Link Juice” von der ursprünglichen URL zur neuen URL überträgt.


Auf der anderen Seite kann eine Weiterleitung auch durch clientseitige Methoden wie JavaScript oder Meta-Refresh-Redirects erfolgen. Bei einer Meta-Refresh-Weiterleitung wird der Browser nach einer bestimmten Zeitspanne automatisch auf die neue URL umgeleitet, ohne dass der Server einen speziellen Statuscode ausgibt. Diese Art der Weiterleitung wird jedoch von Suchmaschinen nicht gut bewertet und sollte vermieden werden.

Zusammengefasst ist ein URL-Redirect eine spezifische, serverseitige Art der Weiterleitung, während der Begriff Weiterleitung allgemeinere Methoden umfasst, einschliesslich clientseitiger Umleitungen. Beide haben ihre spezifischen Anwendungsfälle, aber für SEO-Zwecke sind serverseitige URL-Redirects in der Regel die bessere Wahl.


Warum sind Redirects wichtig?

Verbesserte Benutzererfahrung:  Niemand möchte auf einer 404-Fehlerseite landen. Redirects stellen sicher, dass Besucher immer die gewünschten Inhalte finden.


Erhaltung des SEO-Werts: Ohne Redirects können Suchmaschinen deine Seite als nicht mehr existent betrachten, was zu Ranking-Verlusten führt. Redirects helfen, den sogenannten "Link Juice" zu erhalten.


Vermeidung von Duplicate Content: Redirects können helfen, doppelte Inhalte zu konsolidieren, was für SEO von Vorteil ist.


Arten von Redirects

301 Redirect (Permanent Redirect, HTTP Statuscode)

Was ist das?  Eine dauerhafte Weiterleitung von einer URL zu einer anderen.

Wann verwenden? Wenn eine Seite dauerhaft verschoben oder gelöscht wurde und Nutzer sowie Suchmaschinen zur neuen Ziel-URL weitergeleitet werden sollen.

SEO-Auswirkung:  Überträgt nahezu den gesamten SEO-Wert zur neuen Seite.


302 Redirect (Found oder Temporär)

Was ist das? Eine temporäre Weiterleitung.

Wann verwenden?  Wenn eine Seite nur vorübergehend nicht verfügbar ist, wie bei saisonalen oder aktionsbasierten Angeboten für Produkte.

SEO-Auswirkung: Überträgt nicht den gesamten SEO-Wert, da Suchmaschinen die ursprüngliche URL weiterhin indexieren.


307 Redirect

Was ist das?  Die HTTP 1.1-Version des temporären Redirects.

Wann verwenden? Ähnlich wie 302, aber spezifisch für HTTP 1.1.

SEO-Auswirkung:  Wie beim 302, die ursprüngliche URL bleibt in den Suchindizes.

Meta-Refresh Redirect

Was ist das? Eine clientseitige Weiterleitung, die nach einer bestimmten Zeit erfolgt, indem ein Meta-Tag im Header des HTML-Dokuments eingefügt wird.

Wann verwenden? Nicht empfohlen, aber manchmal auf Seiten zu finden.

SEO-Auswirkung: Wird von Suchmaschinen nicht gut bewertet und sollte vermieden werden.

Wie implementierst du Redirects?

.htaccess-Datei (für Apache-Server)

  • Beispiel für einen 301 Redirect: Redirect 301 /alte-seite.html https://www.deinedomain.ch/neue-seite.html


  • Vorteile: Schnelle Serverreaktion, gut für SEO. URL Weiterleitungen, insbesondere 301-Weiterleitungen, sind entscheidend für einen reibungslosen Domainumzug und helfen, Probleme wie Duplicate Content oder 404-Fehler zu vermeiden.


Serverseitige Skripte (z. B. PHP)

  • Beispiel:


<?php

header("HTTP/1.1 301 Moved Permanently");

header("Location: https://www.deinedomain.ch/neue-seite.html");

exit();

?>


  • Vorteile: Flexibel, kann in individuellen Seiten verwendet werden.


CMS-Plugins

  • WordPress: Plugins wie "Redirection" oder "Yoast SEO" erleichtern die Verwaltung von Redirects.
  • Vorteile: Benutzerfreundlich, keine Programmierkenntnisse erforderlich.


Meta-Refresh (nicht empfohlen)

  • Beispiel:


<meta http-equiv="refresh" content="0; url=https://www.deinedomain.ch/neue-seite.html">


  • Nachteile: Schlecht für SEO, kann zu schlechter Benutzererfahrung führen.

Best Practices für Redirects

  • Verwende 301 Redirects für dauerhafte Änderungen: Sie erhalten den SEO-Wert und informieren Suchmaschinen über die permanente Verschiebung. Wenn eine URL weitergeleitet wird, ist es wichtig, die richtige Art von Redirect zu wählen, um Duplicate Content zu vermeiden.


  • Vermeide Redirect-Ketten und -Schleifen: Diese verlangsamen die Ladezeit und können zu Crawling-Problemen führen.

  • Aktualisiere interne Links: Anstatt dich auf Redirects zu verlassen, passe interne Links an, um direkt auf die neue URL zu verweisen.

  • Regelmässige Überprüfung: Nutze Tools wie Google Search Console, um fehlerhafte Redirects oder 404-Fehler zu identifizieren.

  • Vermeide Meta-Refresh und JavaScript-Redirects: Sie sind weniger effizient und können negative Auswirkungen auf SEO haben.

Häufige Anwendungsfälle für Redirects

  • Website-Relaunch oder -Redesign: Bei strukturellen Änderungen müssen alte URLs auf neue verwiesen werden.


  • Änderung der Domain: Wenn du die Domain wechselst, müssen alle alten URLs umgeleitet werden.


  • Konsolidierung von Inhalten: Zusammenführung ähnlicher Inhalte auf eine Seite.


  • Korrektur von Tippfehlern: Umleitung falsch eingegebener URLs auf die richtige Seite.


Für detailliertere Informationen zu diesem Thema, empfehlen wir, diesen Artikel über HTTP-Status-Codes zu konsultieren.



SEO-Auswirkungen von Redirects

  • Positive Auswirkungen: Richtig eingesetzte Redirects erhalten deinen SEO-Wert und sorgen für eine gute Benutzererfahrung.


  • Negative Auswirkungen: Falsche oder zu viele Redirects können zu Ranking-Verlusten führen und die Crawling-Effizienz beeinträchtigen.

Tools zur Überprüfung von Redirects

  • Google Search Console: Identifiziert Crawl-Fehler und zeigt umgeleitete Seiten an.
  • Screaming Frog SEO Spider: Crawlt deine Website und zeigt Redirects und ihre Statuscodes an.
  • Redirect-Checker: Online-Tools, die die Weiterleitungspfad einer URL anzeigen.

Fehler, die du vermeiden solltest

1. Redirect-Ketten

  • Was ist das? Wenn eine URL mehrfach weitergeleitet wird, bevor sie das Ziel erreicht.
  • Warum vermeiden? Verlangsamt die Website und verschlechtert die Benutzererfahrung.


2. Redirect-Schleifen

  • Was ist das? Wenn zwei oder mehr Seiten gegenseitig aufeinander verweisen.
  • Warum vermeiden? Nutzer und Suchmaschinen können die Seite nicht erreichen.


3. Verwendung falscher Redirect-Typen

  • Beispiel: Verwendung eines 302 Redirects für eine dauerhafte Änderung.
  • Auswirkung: Suchmaschinen indexieren möglicherweise weiterhin die alte URL.


Mobile Redirects

  • Responsive Design bevorzugen: Statt separate mobile Seiten zu haben, sollte deine Website responsive sein.
  • Wenn nötig, korrekte Redirects einrichten: Stelle sicher, dass mobile Nutzer zur entsprechenden mobilen Version geleitet werden.


Redirects und HTTPS-Migration

  • Umstellung auf HTTPS: Bei der Migration von HTTP zu HTTPS müssen alle HTTP-Seiten auf die HTTPS-Version umgeleitet werden.
  • Verwende 301 Redirects: Um den SEO-Wert zu erhalten und Sicherheitssignale an Suchmaschinen zu senden.


Redirects in mehrsprachigen Websites

  • Lokalisierte Inhalte: Leite Nutzer basierend auf Sprache oder Region auf die passende Version.
  • Vermeide automatische Redirects: Lasse dem Nutzer die Wahl, um mögliche SEO-Probleme zu vermeiden.


Überwachung und Wartung

  • Regelmässige Audits: Führe mindestens einmal im Quartal eine Überprüfung deiner Redirects durch.
  • Aktualisiere deine Sitemap: Stelle sicher, dass die Sitemap die aktuellen URLs enthält.
  • Überwache die Crawling-Statistiken: Achte auf Anomalien in der Google Search Console.


Zusammenfassung

Redirects sind ein mächtiges Werkzeug, um die Integrität deiner Website zu bewahren und die Benutzererfahrung zu optimieren. Durch das Verständnis der verschiedenen Arten von Redirects und deren korrekte Anwendung kannst du sicherstellen, dass deine SEO-Bemühungen nicht verloren gehen und Besucher stets die gewünschten Inhalte finden.

Deine nächsten Schritte

  1. Audit deiner aktuellen Redirects: Nutze Tools, um bestehende Redirects zu überprüfen und zu optimieren.
  2. Implementiere fehlende Redirects: Füge notwendige Redirects hinzu, insbesondere nach Website-Änderungen.
  3. Aktualisiere interne Links: Reduziere die Abhängigkeit von Redirects durch direkte Verlinkung.
  4. Bildung und Training: Informiere dich weiter über SEO-Best-Practices und halte dich auf dem Laufenden.


Abschliessende Gedanken

Die korrekte Verwendung von Redirects ist nicht nur für die technische Gesundheit deiner Website entscheidend, sondern auch für den langfristigen Erfolg in Suchmaschinenrankings. Indem du die hier vorgestellten Prinzipien befolgst, kannst du sicherstellen, dass sowohl Nutzer als auch Suchmaschinen deine Website positiv wahrnehmen. Investiere Zeit in das Verständnis und die Implementierung von Redirects – es wird sich für dein Online-Geschäft auszahlen.

Über die Autorin

Eine Frau mit lockigem Haar trägt ein weißes Hemd und lächelt.

Lisa-Marie Unger

Lisa-Marie hat 2018 Publizistik und Kommunikationswissenschaften abgeschlossen und arbeitet bei netpulse AG als Projektleiterin für Google Ads. Sie informiert über SEO und führt Schulungen durch.


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